Förderprojekte

Die Herausforderungen der Verkehrswende sind ohne die Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme nicht zu bewältigen. Deshalb setzt der VRN zahlreiche Innovationsprojekte um. Sie werden zu unterschiedlichen Anteilen vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur bzw. von den Ländern Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg gefördert.
Die Innovationsprojekte sollen die Fahrgastinformation und ÖPNV-Angebote verbessern sowie planerische Entscheidungen unterstützen, damit unsere Kunden und Aufgabenträger auch zukünftig moderne, klimaschonende Mobilitätsdienstleistungen in Anspruch nehmen können.

Hier stellen wir Ihnen ein Auswahl der Förderprojekt vor.

Aufbau einer interaktiven Karte

Der Bereich der Fahrplanauskunft mit interaktiver Karte wird um weitere 100 Ausflugsziele erweitert werden. Die Interaktive Karte wird weitere Funktionen erhalten wie Parkraumbewirtschaftung mit Auslastungsanzeige in Echtzeit, Darstellung der Taxiverkehre mit der jeweiligen Rufnummer der Taxizentrale in der interaktiven Karte, Darstellung der aktuellen Verkehrslage auf den Straßen, der Baustellen, Straßensperrungen und Verkehrswarnungen oder Umwelt-/Wetterdaten.

P+R Plätze (Sensorik)

Park + Ride - Anlagen dienen als Verknüpfungspunkt zwischen Individualverkehr und öffentlichem Verkehr. Durch den Wechsel auf den ÖV können innerstädtische Straßen vom Autoverkehr entlastet werden. P+R Anlagen spielen damit auch eine wichtige Rolle bei der Entwicklung nachhaltiger Mobilitätskonzepte. Sie stellen hier einen essentiellen Baustein multimodaler Wegeketten dar. Als wichtige Umsteigepunkte zwischen den unterschiedlichen Verkehrsmitteln spielen sie eine tragende Rolle.

Aufbauend auf den Ergebnissen eines verbundweiten P+R-Konzepts werden Standorte an den Hauptstrecken des Schienenverkehrs außerhalb der Kernzone der Metropolregion Rhein-Neckar ausgewählt. In Abstimmung mit den Kommunen vor Ort wird die Sensorik auf den P+R Plätzen eingebaut. Mit der Anzeige der Echtzeit-Auslastung der Verknüpfungsanlagen durch Sensortechnik, soll die Entscheidung zum Umstieg auf den ÖV erleichtert werden.
Die Belegungsanzeige der Parkplätze erscheint auf öffentlich zugänglichen Plattformen wie z.B. der interaktiven Karte des VRN.

Erweiterung myVRN App

Zur Steigerung des Anwendernutzens wird die myVRN App in ihrer Funktionalität erweitert und in ihrer Gestaltung überarbeitet.

In einem ersten Schritt wurden verschiedene Sharing-Anbieter wie das Fahrradleihsystem VRNnextbike, die E-Trettroller des Anbieters TIER und der Car-Sharinganbieter stadtmobil an die myVRN App angebunden. Dies ermöglicht dem Nutzer ein Routing über die Grenzen einzelnder Verkehrsmittel hinweg und begegnet der wachsenden Nachfrage nach flexiblen und multimodalen Mobilitätsangeboten.

In einem zweiten Schritt wurde die ÖPNV-Ticketkauffunktionalität in die myVRN App integriert. Sie wird Mitte 2022 grundlegend verbssert.

In einem dritten Schritt wird eine sog. „VRN-ID“ eingeführt werden, die es den Nutzern der myVRN App ermöglicht, verschiedene Mobilitätsangebote aus der App heraus zu reservieren bzw. buchen (Prinzip des „Single-Sign-On“).

smartMobility

Um den Nutzern weitere digitale Ein- und Ausgabekanäle anzubieten und um den Zugriff auf Informationen zu erleichtern, die User Experience zu verbessern und somit die Hemmnisse in der Nutzung des ÖPNV weiter zu senken, betreibt der VRN eine elektonische Mobilitätsplattform (EMP). Die EMP wird schrittweise um neue und zeitgemäße Möglichkeiten der Auskunft erweitert. Dies umfasst einen Sprachassistenten, eine Bedienung per Smartwatch, eine Augmented Reality-Lösung mit Gamification-Elementen für Kinder und Erwachsene und eine Unterstützung von sehbehinderten und blinden Menschen bei der Navigation.

Im ersten Schritt soll ein Sprachassistent umgesetzt werden, der als digitaler Begleiter zur Beauskunftung von inter- und multimodalem Reisen im Gebiet des VRN dienen soll.

Im zweiten Schritt wird eine Smartwatch-App entwickelt, die Hand in Hand mit der myVRN-App arbeiten und sie ergänzen wied. Der Sprachassistent wird ebenfalls implementiert sein.

In einem dritten und letzten Schritt soll den Nutzern mit einer dedizierten Augmented Reality-Lösung ein größerer Anreiz gegeben werden, den ÖPNV zu nutzen. Per Gamification-Elementen und Collectibles für Kinder und Erwachsene sollen die Nutzer dazu animiert werden, die Nutzung des ÖPNV weiter zu intensivieren.

Zusätzlich werden in den ersten beiden Schritten die Bedürfnisse von sehbehinderten und blinden Menschen Berücksichtigung finden.

„Big Data-Haltestellenkataster“ für die Erfassung, Bewertung und Entwicklung von Maßnahmen zur ÖPNV-Angebotsverbesserung

Haltestellen sind der Eingang zur ÖPNV-Nutzung. Sie tragen zur Attraktivität des ÖPNV bei, prägen die Gestaltung des Straßenraumes und des Stadtbildes. Informationen über die Eigenschaften der Haltestellen und des Haltestellenumfeldes sind wichtige Mittel, um Verbesserungsbedarf zu erkennen. Das Personenbeförderungsgesetz fordert ihren barrierefreien Ausbau und Auskunft über ihren Zustand. Der VRN ergreift Initiativen, um die Informationen über Haltestellen zu vervollständigen.

Die Ziele des Projektes sind
• Daten und Analysen für eine umfassende Qualitätsbewertung und Umfelduntersuchung bereitzustellen
• ÖPNV-Nutzern, Verkehrsunternehmen und dem VRN einen 360° Blick auf Haltestellen geben zu können
• Verbesserte Informations- und Service-Angebote für mehr Kundenbindung und -gewinnung
• Unterstützung der barrierefreien Fahrgastauskunft
• VRN-intern die Bereitstellung von Datengrundlagen und Verfahren für die Identifikation von Angebotslücken

Der VRN hat sich das Ziel gesetzt, eine umfangreiche Auswahl an Attributen für seine Haltestellen in einem Haltestellenkataster zu erfassen, um somit seinen Fahrgästen, insbesondere jenen mit einer Mobilitätseinschränkung, eine auf ihre Bedürfnisse ausgerichtete Routenplanung zu ermöglichen.

Herstellung der VRN-Mi-Anschlusskompatibilität zur weiteren Steigerung der Attraktivität des ÖPV

Der VRN unterstützt „Mobility inside (Mi)“, die bundesweite Vernetzungsinitiative der ÖPNV Branche. Künftig wird es für den bei einem Verkehrsverbund oder Verkehrsunternehmen registrierten Nutzer des ÖPNV möglich sein, aufgrund dieser Registrierung ohne weiteren Aufwand auch in anderen Verbünden in Deutschland Fahrscheine zu kaufen oder andere Mobilitätsdienstleistungen zu buchen. Hierzu ist es notwendig, die Informations- und Buchungssystem des VRN zu ertüchtigen und vernetzungstauglich zu machen. In diesem Projekt werden die dafür notwendigen Schritte identifiziert und bearbeitet. Die Grundlage einer verbundübergreifenden einheitlichen digitalen Abbildung der VRN-Tarifstruktur wird mittels „Produkt- und Kontrollmodulen (PKM)“ geschaffen. Die PKM sind ein geräteunabhängiger Standard zur elektronischen Abbildung und Verarbeitung beliebiger Nahverkehrstarife und Voraussetzung der Vernetzung. Für die übersichtliche Versionierung, Verwaltung und Verteilung der PKM an die einzelnen Verkehrsunternehmen im Verbundraum ist ebenfalls ein Produktverantwortlichen-System unabdingbar. Dieses komplexe System bedarf einer intensiven Entwicklungs- und Einführungsphase, um alle nutzbaren Aspekte auch verlässlich anbieten zu können.