TITELGESCHICHTE Verbund VERBUND Für Überflieger Der Lulinientarif bietet Fahrgästen einen fairen Preis und eine einfache Handhabung. Seit Anfang des Jahres gibt’s nun obendrein eine Bestpreisgarantie – für jede Fahrt am Tag oder im Monat. Er macht das Unterwegssein denkbar einfach und denkbar günstig, dieser Luftlinientarif. Denn als Fahrgast müssen Sie sich weder ein Ticket oder Abo besorgen noch sich im Tarifsystem aus- kennen, sondern können stattdessen einen Bogen um jeden Fahrscheinautomaten ma- chen. Das Einzige, was Sie brauchen, sind ein Smartphone und wahl- weise die App eTarif oder die App Tickin. Das Smartphone wird zum Fahrschein – und der Fahr- gast zum ÖPNV-Überflieger. Denn statt für den tatsächlich zu- rückgelegten Weg zahlen Sie nur für die Luftlinien-Distanz zwischen Einstiegs- und Ausstiegshaltestelle – und das ist in vielen Fällen weniger als im Wabentarif. Über die Standortbestimmung im Handy errechnet die App genau, wie vie- le Luftlinienkilometer Sie zurückgelegt ha- ben. Und mit BahnCard wird’s sogar noch etwas günstiger. Garantiert zum Bestpreis unterwegs Wie gesagt: Auf vielen, vor allem kurzen Strecken ist der Luftlinientarif günstiger als der Wabentarif. Doch es gibt auch Ausnah- men. Mit der neuen Bestpreisgarantie im Luftlinientarif können Sie trotzdem sicher sein, dass Sie immer den niedrigsten Preis für die zurückgelegte Strecke zahlen – egal ob pro Fahrt, am Tag oder im Monat. Denn bei jeder Fahrt vergleicht die von Ihnen verwendete App automatisch den Preis im Luftlinientarif mit dem günstigsten Preis des Wabentarifs. So zahlen Sie immer den Bestpreis – und das, ohne selbst lange recherchieren oder verglei- chen zu müssen. Das gilt übrigens auch für Ihre Familie oder Freunde. Beim Einchecken können Sie bis zu vier Mitfahrer anmelden, für jeden zahlen Sie nur 50 Prozent Ihres Best- preises pro Fahrt (allerdings ohne BahnCard- Ermäßigung). Außerdem fahren bis zu drei Kinder unter sechs Jahren kostenlos mit. So wird Mobilität noch einmal einfacher und fairer. Darauf können Sie sich verlassen. Übrigens: Die elektronische Preisauskunft unter www.vrn.de ermittelt zu jeder Fahrt- empfehlung auch die Luftlinienentfernung und den Luftlinientarif. bitte einsteigen Guter Rat zum guten Rad zum guten Rad Die Mobilitätsfamilie des VRN bekommt Zuwachs: Ab März ergänzen in Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen die Mieträder von Nextbike das Ange- bot von Bus und Bahn. Sechs Antworten auf die wich- tigsten Fragen zum neuen Vermietsystem. 18 hinundweg Wer oder was ist Nextbike? Die Nextbike GmbH mit Sitz in Leipzig installiert und unterhält in mehr als 80 Städten weltweit Fahrradvermietsysteme, so viel wie kein anderes Unternehmen. Unter anderem aufgrund des großen Erfah- rungsschatzes hat Nextbike die internationale Ausschreibung des VRN gewonnen und übernimmt ab sofort die Planung und Umsetzung des Vermietsystems für Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg. Wie funktioniert das Fahrradvermietsystem? An verschiedenen neuralgischen Stellen entstehen bis März 2015 insgesamt 51 Vermietstationen. Nach einmaliger Anmeldung auf der Webseite von Nextbike kann man dort eines oder auch mehrere (bis zu vier pro Kunde) von 440 Fahrrädern mieten – per Smartphone- App, telefonisch oder über die Stationsterminals. Die Rückgabe er- folgt an einer beliebigen Station im Rhein-Neckar-Gebiet. Je nach Lust und Laune kann man seine Fahrt auch unterbrechen, beispiels- weise für einen Biergartenbesuch, und anschließend wieder fortsetzen. Was kostet die Fahrradmiete? Abgerechnet wird im 30-Minuten-Takt, jede angebrochene halbe Stun- de kostet einen Euro. Für 24 Stunden werden maximal neun Euro fällig. VRN-Zeitkarteninhaber erhalten für 29 Euro im Jahr die so- genannte Radcard. Damit sind von jeder Fahrt die ersten 30 Minuten kostenlos, jede weitere halbe Stunde ist um die Hälfte günstiger. Der ganze Tag kostet mit der Radcard nur fünf Euro. Auch stadtmobil- Kunden sollen vergünstigte Konditionen erhalten. Warum soll ich mir ein Rad mieten? Dafür gibt es viele Gründe. Beispielsweise weil das Wetter zu schön Dafür gibt es viele Gründe. Beispielsweise weil das Wetter zu schön ist, um in einem Zug zu sitzen. Oder weil es morgens zu schlecht war, ist, um in einem Zug zu sitzen. Oder weil es morgens zu schlecht war, um mit dem eigenen Rad in die Arbeit zu fahren, abends aber wieder die Sonne scheint. Oder weil das Ziel einer Fahrt nicht direkt mit Bus und Bahn erreichbar ist. Vielleicht auch, weil Freunde zu Besuch sind, die selbst kein Fahrrad dabeihaben. Oder weil der Weg vom Bahnhof zum Arbeitsplatz mit dem Rad bequemer zu erreichen ist. Vielleicht ist die Runde noch zu gesellig, als dass man sie für den letzten Bus nach Hause verlassen möchte? Kurz: Ein Grund fürs Fahrradfahren findet sich immer. Was für Räder stehen zur Ausleihe bereit? An den Stationen stehen Fahrräder des Typs „Cruiser Comfort“. Sie sind allesamt ausgestattet mit einer Sieben-Gang-Nabenschaltung, Licht, Schutzblechen, pannensicherer Bereifung und einem Ketten- schutz. Im Fahrradkorb vorne lassen sich Rucksack, Laptop oder Einkaufstasche bequem transportieren, der Gepäckträger nimmt bis zu 30 Kilogramm Gewicht auf, das mit flexiblen Bändern gesichert werden kann. Wo bekomme ich weitere Informationen? Auf der Webseite von Nextbike kann man sich direkt anmelden oder unverbindlich informieren: www.nextbike.de. In Kürze stehen auch auf der Webseite des VRN alle Informationen rund um das Fahrrad- vermietsystem zur Verfügung: www.vrn.de ■ IMPRESSUM HE R AUSGE BE R : Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH (VRN GmbH), Unternehmensgesellschaft Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH (URN GmbH), B 1, 3–5, 68159 Mannheim V E R A N T W O R T L IC H: Beate Siegel, VRN GmbH, Tel.: 0621.10 770-139, E-Mail: b.siegel@vrn.de P RODU K T ION : SIGNUM communication Werbeagentur GmbH, Lange Rötterstraße 11, 68167 Mann- heim, www.signum-web.de, Tel.: 0621.33 974-0 R E DA K T ION : Jörg Donner (Ltg.), Simon Karrer, Romy Schönwetter, Tel.: 0821.45 033 715, E-Mail: hinundweg@hutterunddonner.de HE R S T E L L U NG: Nadine Grimmeißen, Tel.: 0621.33 974-116, E-Mail: grimmeissen@signum-web.de GR A F I K / L AYOU T: Rina Roki, Jörg Volz, Jutta Stuhlmacher R E P RODU K T ION : Anja Daum A N Z E IGE N : Caroline Westenhöfer, Tel.: 0621.33 974-112 E-Mail: westenhoefer@signum-web.de A N Z E IGE NP R E ISL IS T E : Nr. 11/Januar 2014 DR UC K : PVA Landau E R SC HE IN U NGS W E ISE : HIN UND WEG erscheint vier- mal jährlich, jeweils zum 1. März, Juni, September und Dezember. Anzeigenschluss ist vier Wochen, Redaktionsschluss sechs Wochen vor Erscheinen. Die Zeitschrift und alle Beiträge sind urheberrecht- lich geschützt. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. AU F L AGE : 67.200 BIL DN AC H W E IS : Bernward Bertram: 15; Bombardier: 20; Fotolia: 13, 21; Gregor Wiebe/Carsten Bunnemann: 15; Johann Sauty: 14; Nextbike: 5; Oliver Nauditt: 13; rnv: 21, 22; Sabine Kress: 1–4, 6, 7, 11, 16, 18, 19; Shotshop: 4, 8, 9; SIGNUM communication Werbe- agentur GmbH: 8, 9; Stadt Bad Dürkheim: 10; stadtmobil: 21; Stefan Schulz: 13; Technik Museum Sinsheim: 14; Tourismusverband Liebliches Taubertal: 12; VRN: 9, 16, 17; Wikitude: 12. hinundweg 5 Verbund Immer eine Lösung parat Sie haben eine Frage zum Fahrplan oder wissen nicht, welches Ticket das richtige für Sie ist? Dann wenden Sie sich am besten an die Mitarbeiterinnen der VRN-Kun- denkommunikation. Denn die haben immer eine pas- sende Antwort – und manchmal auch noch mehr. Wie so oft stehen auch heute die Telefone nicht still; sobald Ute Konrad und Ilona Hochlehnert den Hörer aufl egen, klingelt es schon wieder. Freundlich beantworten sie eine Frage nach der anderen, erklären Anrufern den besten Weg, suchen Alternativverbindun- den besten Weg, suchen Alternativverbindun- gen heraus, weil eine Strecke gesperrt ist. Ge- gen heraus, weil eine Strecke gesperrt ist. Ge- rade hört Ute Konrad aufmerksam zu, dann rade hört Ute Konrad aufmerksam zu, dann antwortet sie: „Für Fundsachen ist das Ver- antwortet sie: „Für Fundsachen ist das Ver- kehrsunternehmen zuständig, daher müssten kehrsunternehmen zuständig, daher müssten Sie sich dorthin wenden.“ Sie lacht, diktiert Sie sich dorthin wenden.“ Sie lacht, diktiert eine Telefonnummer und verabschiedet sich, eine Telefonnummer und verabschiedet sich, noch immer lächelnd. „Das war ein Lehrer, noch immer lächelnd. „Das war ein Lehrer, der mit seiner Klasse unterwegs ist. Drei Schü- der mit seiner Klasse unterwegs ist. Drei Schü- ler haben etwas im Bus liegen lassen. Weil er ler haben etwas im Bus liegen lassen. Weil er nichts zum Schreiben dabei hat, hat er seine nichts zum Schreiben dabei hat, hat er seine Schüler in einer Reihe aufgestellt und jedem Schüler in einer Reihe aufgestellt und jedem eine Zahl genannt, die er sich merken soll“, eine Zahl genannt, die er sich merken soll“, erzählt sie ihrer Kollegin, bevor sie gut ge- erzählt sie ihrer Kollegin, bevor sie gut ge- launt den nächsten Anruf entgegennimmt. Mehr als eine Auskun Immer zwei Kolleginnen des extra in Tarif- Immer zwei Kolleginnen des extra in Tarif- und Fahrplanthemen geschulten, fünfköpfi - und Fahrplanthemen geschulten, fünfköpfi - gen „KuKo“-Teams arbeiten in einer Schicht. gen „KuKo“-Teams arbeiten in einer Schicht. 20 hinundweg Von acht Uhr morgens bis nachmittags um fünf führt jede schätzungsweise 100 Telefo- nate und beantwortet zwischen 50 und 80 Mails. Die meisten Fragen – etwa zu Fahrplä- nen – sind schnell beantwortet. Für andere brauchen die Damen auch mal länger, etwa wenn sie Anrufer beraten und ihnen mehrere Alternativen aufzeigen. „Natürlich sind nicht Alternativen aufzeigen. „Natürlich sind nicht alle Gespräche so lustig wie das mit dem Leh- alle Gespräche so lustig wie das mit dem Leh- rer, doch die meisten schließen wir mit einem rer, doch die meisten schließen wir mit einem guten Gefühl ab“, berichtet Ute Konrad, die guten Gefühl ab“, berichtet Ute Konrad, die bereits seit 17 Jahren zum Team gehört. „Bei bereits seit 17 Jahren zum Team gehört. „Bei uns geht keine Frage verloren, und wir versu- uns geht keine Frage verloren, und wir versu- chen immer, eine Lösung zu fi nden.“ Das ist chen immer, eine Lösung zu fi nden.“ Das ist manchmal gar nicht so einfach, denn die An- manchmal gar nicht so einfach, denn die An- Verbund Verbund Verbund Verbund Verbund montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr unter der Telefonnummer 0621.1077 Telefonische rund um die Uhr unter dieser Nummer. Metin Coskun beim Putzen der Fensterscheiben in einer S-Bahn. Die Saubermacher Sobald am Vormittag die meisten Pendler am Ziel und die S-Bahnen wieder leerer sind, fährt ein Teil der Fahrzeuge in die Reinigungsanlage, etwa in Ludwigshafen. Nun sind die Mitarbeiter von Jan Häußler am Zug. Ihr Au‚ rag: Saubermachen. 20 hinundweg liegen sind so verschieden wie die Anrufer. Da möchte eine Rentnerin wissen, wie sie am besten zum Hambacher Schloss kommt, ein Anrufer erkundigt sich, wie das mit dem Schwerbehindertenausweis funktioniert, eine Studentin hat Fragen zum Semesterticket. Solche Dinge beantworten die Damen im Solche Dinge beantworten die Damen im Schlaf. Kniffl iger wird es etwa, wenn sie erst Schlaf. Kniffl iger wird es etwa, wenn sie erst durch einen Anrufer von einem Problem, zum durch einen Anrufer von einem Problem, zum Beispiel einem Unfall, erfahren. Dann verwei- Beispiel einem Unfall, erfahren. Dann verwei- sen sie ihn ans zuständige Verkehrsunterneh- sen sie ihn ans zuständige Verkehrsunterneh- men, rufen aber auch selbst dort an, um für men, rufen aber auch selbst dort an, um für weitere Anfragen gewappnet zu sein. Teamarbeit mit Herz und Verstand Manchmal ist auch Mitgefühl gefragt, etwa Manchmal ist auch Mitgefühl gefragt, etwa wenn jemand in der Leitung ist, der nicht nur wenn jemand in der Leitung ist, der nicht nur eine Information benötigt, sondern einfach eine Information benötigt, sondern einfach Redebedarf hat. Und dann gibt es noch die Redebedarf hat. Und dann gibt es noch die Stammkunden, die sich seit vielen Jahren im- Stammkunden, die sich seit vielen Jahren im- mer wieder melden. „Gerade Ältere erzählen mer wieder melden. „Gerade Ältere erzählen oft von ihren Sorgen, da hören wir natürlich oft von ihren Sorgen, da hören wir natürlich auch einfach mal zu“, sagt Ilona Hochlehnert, auch einfach mal zu“, sagt Ilona Hochlehnert, und Ute Konrad erzählt: „Einen Anruf werde und Ute Konrad erzählt: „Einen Anruf werde ich nie vergessen. Die Frau war völlig aufge- ich nie vergessen. Die Frau war völlig aufge- löst, weil ihr Kind nach Schulschluss nicht, löst, weil ihr Kind nach Schulschluss nicht, Auch sie haben, neben vielen weiteren Akteuren, mit ihren Teams dazu beige- tragen, die Fahrplan-Herausforderung im Corona-Modus zu meistern (v. l.): Jürgen Niemeyer, rnv, Markus Kellmann, VRN, und Boris Jennewein, DB Regio. Blick hinter die Kulissen HIN UND WEG zeigte immer auch die Menschen, die im Hintergrund dafür sorgen, dass alles rund- läu˜, etwa das Reinigungsteam, die Damen von der Service-Hotline oder die Planer im Verbund. Im Corona-Modus COVID-19 lehrt uns, mit Unsicherheiten zu leben. Denn was wir heute planen, kann morgen schon Schnee von gestern sein. Das haben auch die Teams von VRN, rnv und DB Regio, die hinter den Kulissen Fahrpläne erstellen, hautnah erfahren. A ls Mitte März der Shutdown kam, änderte sich alles. Das öffentliche Leben kam zum Erliegen – mit erheblichen Folgen auch für den ÖPNV. Die Fahrgastnachfrage brach stark ein, gleichzeitig mussten die Verkehrsunternehmen ein stabiles Grundangebot gewährleisten. Also passten die zuständigen Teams von VRN, rnv und DB die Fahrpläne von Bahn-, Bus- und Ruftaxiverkehr entsprechend an – und das mehrmals und in wesentlich kürzeren Abständen als üblich. „Wir mussten megaschnell handeln – und das vom Homeoffi ce aus“, betont Markus Kellmann, Teamleiter Abteilung Digitale Mobilität beim VRN und zuständig für die Aufbereitung der Fahrplandaten. Was sonst Wochen dauert, stemmten die Mitarbeiter nun innerhalb von Tagen. „Im Schnitt haben wir zum Beispiel jede der rund 600 Bus- und mehr als 250 Ruftaxi-Linien dreimal geän- dert“, berichtet er. Das zentrale E-Mail-Postfach wurde förmlich ge- fl utet. „Letztlich konnten wir diese Massen nur dank unseres großar- tigen Teamspirits und des riesigen Engagements jedes Einzelnen bewältigen“, betont Kellmann. „Jeder hat Vollgas gegeben, sich ei- genständig Mails geschnappt und bearbeitet.“ Der fl otte Arbeitstakt hielt auch noch an, als der Höhepunkt der Welle überwunden war, schließlich musste der Fahrbetrieb jetzt wieder hochgefahren werden. Dass die Fahrplanänderungen so schwierig umzusetzen waren, ist auch der besonderen geografi schen Lage des VRN geschuldet: Die Linien führen durch drei Bundesländer, einzelne Linien liegen im Über- gangsbereich zu Saarland, Elsass und Bayern – ein besonderer Knack- punkt, da alle Bundesländer anders mit der Krise umgegangen sind und grundsätzlich unterschiedliche Ferienregelungen haben. „Diese 18 hinundweg Für die Kunden Sie dur˜en nicht fehlen: die vielen Infos, Fakten und Projekte rund um den ÖPNV. HIN UND WEG berichtete - über die Eröffnung der S-Bahn Rhein-Neckar, neue Apps und Strecken, den Lu˜linien- tarif und die Tarifreform, die neuen Mireo-Fahrzeuge und, und, und. „Früher war sie ein Star, der ganze Stolz der Deutschen Reichsbahn.“ Lokführer Sebastian Bauer Die Dampflok mit der Bezeich- nung „01 1066“ wurde 1939 bei der Berliner Maschinenbau- Actien-Gesellschaft gebaut. 6 hinundweg Titelgeschichte Besser gemä(ä)ht Wenn der Winter kommt, haben die Shropshire-Schafe vom Helfertshof im Odenwald seit dem Frühjahr ganze Arbeit geleistet – als Öko-Rasenmäher zwischen Christbäumen. Und auch in der lebendigen Krippe in Viernheim zeigen sich die Tiere von ihrer besten Seite. Ihr Markenzeichen sind eine wilde, mit schwar- zen Stichelhaaren durchsetzte Wollmähne und die schwarze Schnauze. Wie die meisten Schafe sind Shropshires friedlich und treu und – ganz wie „Shaun, das Schaf“ – clever und neugierig. Und doch sind sie auch ganz anders: Im Gegen- satz zu den meisten Rassen sind Shropshires nämlich äußerst wählerisch, was ihre Nahrung betrifft. So verschmähen sie Triebe, Knospen und Rinde von Nadelbäumen und grasen stattdessen nur das umge- bende Unkraut ab. Und: Dabei verdichten sie den Boden und erschweren so ein Nachwachsen des un- erwünschten Grüns. Das macht sie zu perfekten Ra- senmähern in einer Christbaumplantage. Das Schaf zum Gärtner gemacht So auch in der Plantage des Helfertshofs. „Die Tiere sind unser Glück, sie leisten unentbehrliche Dienste“, sagt Claudia Kohl, die mit ihrer Familie die Schaf- und Nadelbaumzucht sowie den Baumverkauf seit 1968 als Nebenerwerbsgeschäft mit sehr viel Herz- blut betreibt. Denn ein maschinelles Mähen um die Bäume herum ist aufgrund des steilen und schwer zugänglichen Geländes viel zu aufwendig. „Außer- dem legen wir Wert auf eine ökologische Anbauwei- se. Die Arbeit der Schafe ersetzt die ansonsten nötige chemische Keule“, ergänzt Kohl. Dennoch ist es ein hartes Geschäft: Von fünf gepfl anzten dreijährigen Bäumchen geht im Schnitt nur eines in den Verkauf. Manchmal verkümmern die Triebe, oder ein Vogel kappt die Krone. Oder der Pilz Hallimasch, der die Wurzeln der Bäume zerstört, treibt sein Unwesen. „Die Schafe halten uns zwar die Bäume vom Unkraut frei, aber gegen die Pilze ist selbst das gefräßigste Schaf machtlos“, erklärt Clau- dia Kohl. „Trotzdem sind die Tiere unersetzlich, ohne sie wäre die Plantage völlig undenkbar.“ Das Treiben der Lämmer Das gilt ebenso für den erfolgreichen Zuchtbetrieb der Familie, den Claudia Kohl seit dem Unfalltod ihres Mannes vor sechs Jahren gemeinsam mit ihren Kindern führt. „Den Hof, die Tiere, die Bäume auf- Titelgeschichte 8 hinundweg Gina Schöler ist es wich- tig, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, wie hier mit Dr. Saamdu Chetri (l.), dem Gründer und ehemaligen Leiter des Gross National Happiness Centre Bhutan. Sie hat Heiko Maas im Rahmen der Initiative „Gut leben in Deutschland“ durchs Land begleitet und ein- mal sogar eine thailändi- sche Delegation empfan- gen. Dabei geht es ihr immer darum, andere für das Thema Glück zu sensibilisieren. Das etwas andere Ministerium Was macht uns glücklich, und was können wir selbst dafür tun? Das möchte das Ministerium für Glück und Wohlbefi nden gemeinsam mit anderen ausprobieren, um mit einem Augenzwin- kern, etwas Kreativität und einer Prise Tatendrang rich- tig viel zu bewegen. 8 hinundweg Unsere Titelhelden Dampflok, Schaf, Pfälzer Wald, Glücksministerin und Mutmacherin, S-Bahn, Orgel, Comedian oder Sänger – unsere Titelheldinnen und -helden waren völlig unterschiedlich, aber eines auf keinen Fall: langweilig. Zahlen und Fakten 21 Jahre 76 Ausgaben 1.828 Seiten Rund 4.000.000 gedruckte Exemplare insgesamt 70 Gramm pro He˜ 10 hinundweg » Schafen ebenso wie von Start und Ausbau der S-Bahn Rhein-Neckar, von Apps, VRNnextbikes oder Tarifen, Tickets und On- Demand-Angeboten. Wir stellten Ihnen un- terschiedlichste Titelheldinnen und -helden vor, waren bei einer Hochzeit in einem histo- rischen Zug dabei oder erkundeten die Ge- heimnisse des Pfälzer Waldes. Für jede Aus- gabe sammelten wir Veranstaltungs- und Ausflugstipps für Sie, erläuterten Begriffe wie On Demand oder Verkehrswende – und ha- ben selbst dabei viel gelernt. Doch nun ist es Zeit für Veränderung. Denn steigende Produktionskosten, die Digi- talisierung und nicht zuletzt die Pandemie- jahre, in denen sich die Menschen verstärkt online informiert haben, machen einem Print- produkt das Leben schwer. Deshalb möchte der VRN nun kommunikativ neue Wege ge- hen. Mehr dazu erfahren Sie in Kürze auf der VRN-Website. Wir hoffen, dass Ihnen die Lektüre der HIN UND WEG ebenso viel Spaß gemacht hat wie uns die Recherche, das Schreiben, Ge- stalten und Fotografieren. Für uns war es stets etwas Besonderes, eine neue Ausgabe in Hän- den zu halten, und wir hoffen, das war es auch für Sie! Herzlichen Dank für Ihre Anregungen, Ihr Lob, Ihre Kritik – und Ihre Treue. Behalten Sie uns in guter Erinnerung!